Liebe Friedensfreundinnen und -freunde,

das für das Frühjahr geplante NATO-Manöver „Defender 2020“ wird schon seit vielen Wochen in der Friedensbewegung diskutiert. Inzwischen ist deutlicher geworden, dass auch NRW als Tranport- und Rastraum für Soldaten und Militärgerät eine wichtige Rolle spielt. Besonders die Region Düsseldorf, Krefeld, Duisburg ist betroffen. Aber auch Dülmen und Augustdorf sind in die Manäveraktivitäten einbezogen.

Deshalb laden wir ein zu einem

Koordinierungstreffen zu Protestaktivitäten

gegen das größte NATO-Manöver seit Ende des Kalten Krieges

Freitag, 7. Februar, 18 Uhr

Soziokulturelle Zentrum „zakk“, Fichtenstr. 40, Düsseldorf

( Anfahrt in zakk)

Worum geht es bei Derfender 2020? Die NATO verschärft die Konfrontation mit Russland. Im April und Mai 2020 will sie im Baltikum, in Polen und Georgien eine der größten Kriegsübungen ihrer Landstreitkräfte seit dem Ende des Kalten Krieges durchführen. Das Besondere an „Defender 2020“ ist, dass die USA zu diesem Zweck 20.000 Soldat*innen inklusive Kriegsgerät nach Europa bringen. Bereits seit 2017 werden alle neun Monate 4.200 Soldaten samt Waffen als Drohkulisse nach Polen an- und abtransportiert. Das heißt, diesmal sind es fünfmal so viele! Die vom US-Heereskommando Europa in Wiesbaden-Erbenheim geführte Kriegsübung umfasst fünf schwer bewaffnete Kampfbrigaden mit insgesamt 37.000 Soldat*innen.

28.000 davon sind US-amerikanische, 8.000 von ihnen sind in Deutschland stationiert. Der Rest kommt aus 16 NATO-Ländern, Finnland und Georgien. Die Bundeswehr steuert 1.750 Soldat*innen bei. Deutschland ist die zentrale logistische Drehscheibe für den Transport von 33.000 Stück Kriegsmaterial auf Schiene und Autobahnen gen Osten. Zahlreiche Regionen werden davon betroffen sein. In Ulm kommt dem NATO-Operations- und Logistikkommando eine wichtige Rolle zu. US-Soldat*innen werden in Bremerhaven anlanden, in Kasernen in Garlstedt (nördlich von Bremen), in Burg (bei Magdeburg) und auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz (südlich von Weißwasser in Nordsachsen) zeitweilig untergebracht. Zum Betanken der US-Konvois wird eigens eine Tankstelle in Bergen (Lüneburger Heide) eingerichtet.

Auch NRW ist als Logistik-Drehscheibe betroffen. Auf eine Anfrage des LINKEN-MdB Alexander Neu antwortete die Bundesregierung, dass auch die Binnenhäfen Krefeld und Duisburg als Umschlagplätze für die beim Manöver eingesetzten Kriegsgeräte dienen werden. Auf dem Landweg sollen dann die Waffen und Ausrüstungsgegenstände ab Düsseldorf über die A2 nach Osten und über die A3 nach Süden gebracht werden. Die aktiven bzw. reaktivierten Kasernen in Augustdorf (OWL) und Rheindahlen (Niederrhein) sollen als Rasträume zur Verfügung stehen.

Weitere Infos unter https://www.imi-online.de/2019/11/22/der-krieg-und-seine-logistik-defender-2020/

Die Friedensbewegung in NRW hat also viele Ansatzpunkte, um gegen die Konfrontationspolitik der NATO und für eine neue Entspannungspolitik aktiv zu werden!

Wir sehen uns in Düsseldorf!

Mit Friedensgrüßen,

Joachim Schramm

Landesgeschäftsführer

Deutsche Friedensgesellschaft-

Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen NRW