Pressemitteilung

des Friedensforums Duisburg zum 75. Jahrestag der Nuklearbomben-Abwürfe auf Japanische Städte

Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch die USA jährt sich zum 75sten Mal!

Mit dem Abwurf von Atombomben über die japanischen Städte HIROSHIMA und NAGASAKI verübten die Streitkräfte der Vereinigten Staaten am Ende des II. Weltkrieges einen nie dagewesenen Genozid. Hauptsächlich an den Zivilisten, der städtischen Infrastruktur der japanischen Städte und den Versorgungseinrichtungen der Region. Militärische Einrichtung waren so gut wie nicht betroffen.

Der 6. August und 9. August 1945 öffnete das Tor zur atomaren Hölle. 70.000 bis 80.000 Menschen waren sofort tot. Bei Menschen, die sich im innersten Stadtkern aufhielten, verdampften die obersten Hautschichten. Der gleißende Blitz der Explosion brannte Schattenrisse von Personen in stehengebliebene Hauswände ein, ehe die Menschen von der Druckwelle fortgerissen wurden. Die überwiegend unmittelbar bei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Wochen darauf zahlreiche weitere Einwohner, die zwar nicht der unmittelbaren Druck- und Hitzewelle zum Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten. Viele, die vor der unerträglichen Hitze an den Fluss geflohen waren und von kontaminiertem Wasser tranken, hatten daraufhin Haarausfall, bekamen purpurrote Flecken am ganzen Körper und verbluteten dann qualvoll an inneren Verletzungen. Insgesamt starben bei dem Abwurf samt den Spätfolgen bis 1946 unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 bis 166.000 Menschen.

Die Bombe tötete 90 Prozent der Menschen in einem Radius von 500 Metern um Ground Zero und immer noch 59 Prozent im weiteren Umkreis von 0,5 bis einem Kilometer. Bis heute sterben damalige Einwohner Hiroshimas an Krebserkrankungen als Langzeitfolge der Strahlung. Einer Studie zufolge waren neun Prozent der Krebserkrankungen, die von 1950 bis 1990 bei Überlebenden auftraten, eine Folge des Abwurfs. Die Überlebenden der Atombomben werden in Japan als Hibakusha bezeichnet. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabw%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki) Die heutigen Nuklearwaffen der Atommächte übertreffen die Vernichtungskraft der Nuklearsprengköpfe, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, um das Tausendfache.

Am 8. Juli 1996 stellte der Internationale Gerichtshof in Den Haag in einem Rechtsgut-achten einstimmig fest, dass sowohl der Einsatz von Atomwaffen als auch die

Drohung mit dem Einsatz dieser Waffen generell völkerrechtswidrig sind. Die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen ist aber ein Kernelement der Atomwaffendoktrin der NATO und damit auch Deutschlands, das überdies aktiv an der »nuklearen Teilhabe« mitwirkt und bis heute die Stationierung von US-Atomwaffen in Büchel zulässt und Tornados sowie Piloten für einen Atomwaffeneinsatz stellt. Aktuell wurden Pläne aus dem Bundesverteidigungsministerium vorgelegt, die Tornado-Kampfflugzeuge der Bundeswehr von 2025 an durch bis zu 93 weitere Eurofighter-Jets zu ersetzen sowie 45 F-18-Kampflugzeuge von Boeing. Das US-Modell soll für den elektronischen Luftkampf sowie für die „Nukleare Teilhabe“ Deutschlands an US-Nuklearwaffen beschafft werden. Auch bewaffnete Drohnen stehen dem Militär in Aussicht.

In Duisburg haben sich Aktive vom Friedensforum einer deutschlandweiten Aktion angeschlossen und ein Großplakat gebucht. In Duisburg wird wie an 245 weiteren Orten im Bundesgebiet ein eindrucksvolles Bild der zerstörten Stadt Hiroshima auf Plakatwänden zu sehen sein. Das Duisburger Friedensforum appelliert damit an die Bundesregierung, die katastrophalen humanitären Folgen eines Nuklearwaffen-einsatzes anzuerkennen und den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu ratifizieren. 

Um an den 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima u. Nagasaki durch die USA zu erinnern, sowie gegen die heute noch statt findenden Eskalationen politischer und damit verbunden auch militärischer Gewalt ein friedliches Zeichen zu setzen, ruft das Friedensforum Duisburg zur Teilnahme an einer Mahnwache im Gedenken an die Atombomben-Opfer am 6. August am Life-Saver-Brunnen in der Duisburger Innenstadt, auf.

6. August, 19:00 – 22.00 Uhr am Life-Saver-Brunnen auf der Königsstraße

Nie wieder Krieg! – Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! – Keine US-Nuklearsprengköpfe auf deutschem Boden weder in Büchel oder anderswo! Dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten! – Atomwaffen ächten und abschaffen!